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Pferd+Sport in Schleswig-Holstein und Hamburg
Nr. 11 November 2005
Warum in die Ferne schweifen - wenn das Gute liegt so nah. Das hat sich auch Peter G. Rathmann gedacht, als die immer wieder auftretende Bodenfrage akut wurde. Und er wurde fündig - und zwar in Schleswig-Holstein. Reimer Hedt aus Hohenaspe, selbst Holsteiner Züchter, hatte u. a. bereits die Plätze bzw. Hallen von Ove Asmussen und Dirk Ahlmann mit lehmigen Sand aus der Region, dem Späne beigemischt werden, ausgestattet. Und was Peter Rathmann bei Dirk Ahlmann sah, fand sein Gefallen.
Also wurden 36 Sattelzüge mit 600 Kubikmetern Sand in die Kieler Ostseehalle gekarrt. "Ich habe vor dem Turnier schlaflose Nächte verbracht", gesteht Reimer Hedt, konnte er doch nicht wissen, die die Reaktion der - in punkto Boden mehr als pingeligen - Reiter ausfallen würde. Er hatte sich umsonst gesorgt. Schon beim Warm-Up-Springen gab es keinen einzigen kritischen Kommentar, und Reimer Hedt konnte sich entspannt zurücklehnen und das Turnier so richtig genießen.
Dithmarscher Landeszeitung
Montag, 10. Oktober 2005
Kieler Freud, Finnen Leid
Kiel - Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Getreu dieser Devise hat Peter G. Rathmann allen Boden-Päpsten den Rücken gekehrt und bei der Baltic Horse Show auf ein Holsteiner Produkt gesetzt - mit Erfolg.
"Das ist hier schon allererste Sahne", lobte beispielsweise der viermalige Olympiasieger Ludger Beerbaum den Untergrund, der von Reimer Hedt in Hohenaspe gemischt wurde - Zusammensetzung geheime Kommandosache, denn der Boden ist teuer und für die Reiter wichtiger als jedes Preisgeld.
Beim Weltcup-Auftakt in Helsinki stand sogar wegen des indiskutablen Bodene eine Abreise von Sportlern zur Debatte. Erst als das Gemisch über Nacht ausgetauscht wurde, beruhigten sich die Gemüter. So war der Weg frei für Heinrich Hermann Engemann (Bissendorf). Der 46-Jährige krönte seine Vorstellung in Finnland durch den Auftakt-Sieg mit Aboyeur, nachdem er zuvor bereits drei Prüfungen gewonnen hatte. Piet Raymakers (Niederlande) mit Curtis und Linea Ericsson (Schweden) mit Pero kamen auf die Plätze.
Kieler Nachrichten,
Sonnabend, 8. Oktober 2005, Nummer 235, 40. Woche
Die Herstellung des richtigen Untergrunds ist eine (geheime) KunstKiel - Der Boden sorgt bei fast allen Hallenturnieren für reichlich Diskussionsstoff. Den Untergrund bei der Baltic Horse Show (BHS) jedoch loben die Reiter durch die Bank. "In der Abreitehalle und im Parcours haben alle Reiter optimale Bedingungen. Das ist wirklich vom Feinsten", sagte Franke Sloothaak (Bergholzhausen). Der BHS-Sportdirektor und einer der erfolgreichsten Springreiter spricht aus Erfahrung. Viele untaugliche Böden hat er schon erlebt. Aber auch andere Topreiter reden von guten Voraussetzungen wie beispielsweise Christian Ahlmann (Marl) oder Marco Kutscher (Riesenbeck). Sogar die irische Nationenpreisreiterin Jessica Kürten ist begeistert: "Ich bin mit dem erst siebenjährigen Carving geritten. Er sprang und landete sicher. Der Boden ist wirklich gut."
Über so viel Lob freute sich Reimer Hedt. Der 53-Jährige stellte die Mischung zusammen. "Die genaue Zusammenstellung ist natürlich ein Geheimrezept. Aber ich verrate nicht zuviel, wenn ich sage, dass es sich um ein Sand-Lehm-Gemisch handelt. Alles hundertprozentige Naturprodukte." Aus Hohenaspe bei Itzehoe kommen die Grundmaterialien. Vier verschiedene Sande mischt Hedt mit Lehmanteil und Holzsticks. 500 Kubikmeter sind verarbeitet worden.
Was ein Boden wert ist, zeigt das gleichzeitig stattfindende Weltcup-Springen in Helsinki. Da musste das Gemisch ausgetauscht werden. "Zu feucht, zu rutschig", berichtet Heinrich-Hermann Engemann (Bissendorf) seinen Kollegen via Telefon.